Schlüsselmäppchen

Weil viele Eltern heute in Vollzeit, mindestens aber in Teilzeit arbeiten gehen, gibt es mehr Schlüsselkinder als noch vor einigen Jahren. Das ist an sich kein Problem, wenn sich Eltern an die folgenden Regeln halten. Der Alltag klappt dann noch harmonischer.

Das Alter ist entscheidend

Das Alter der betroffenen Kinder entscheidet darüber, ob sie verantwortungsvoll mit der Situation umgehen können. Erst dann, wenn der Nachwuchs zuverlässig die Uhr lesen kann und alleine per Smartphone mit Eltern und anderen Erwachsenen telefonieren kann, bietet sich das Modell an. Experten gehen davon aus, dass Schlüsselkinder nicht jünger als acht Jahre sein sollten. Manche halten Kinder erst ab zehn Jahren für selbstständig genug. Sind Kinder jünger als acht Jahre, sollte in jedem Fall jemand da sein, der das Kind bei der Rückkehr von Schule und Kita erwartet. Infrage kommen die Großeltern, einen Tagesmutter oder eine Nanny.

Schlüsselmäppchen
Schlüsselmäppchen: hochwertig und schön verarbeitet

Tagesablauf gemeinsam etablieren

Natürlich klappt es nicht von heute auf morgen, dass Kinder zu Schlüsselkinder werden. Stattdessen sollten Eltern mit den Kindern üben. Wo wird zum Beispiel das Schlüsselmäppchen ablegt, wenn man nach Hause kommt? Und wo steht das Essen, das sich Kinder alleine warm machen dürfen? Derlei fragen müssen geklärt und die Abläufe geübt. Erst wenn das Kind sicher ist, kann es Dinge auch ohne Aufsicht ausführen. Es bietet sich an, dass Eltern den Tagesablauf wie in einem kleinen Rollenspiel trainieren. Man kommt gemeinsam nach Haus und macht sich einen konkreten Plan: Was tut das Kind als erstes, was kommt als Nächstes und so weiter.

Kommunikation ist das A und O

Schlüsseltasche

Wichtig ist, dass das Kind jederzeit eine erwachsene Person erreicht, die ein offenes Ohr hat. Die Voraussetzung dafür ist mindestens ein funktionierendes Smartphone, das alleine dem Kind gehört. Noch besser ist es, wenn man zusätzlich einen Festnetzanschluss zur Verfügung stellt. Es bietet sich an, auch andere Kommunikationswege zu etablieren. Infrage kommen den dem klassischen Telefonieren auch die Sprachnachricht oder der Chat, wenn Kinder schon gut genug schreiben können. Falls sich das Kind wegen eines kleinen oder großen Notfalls meldet, sollte sichergestellt werden, dass sofort jemand kommen kann. Das gibt dem Kind die Sicherheit, die es braucht, um das Leben als Schlüsselkind ganz gelassen zu sehen.

Keine Einsamkeit aufkommen lassen

Generell sollten Kinder nach der Schule oder dem Besuch von anderen Einrichtungen nicht länger als maximal zwei bis drei Stunden alleine zu Hause sein. Es ist die Pflicht der Eltern, dafür zu sorgen, dass anschließend jemand da ist. Das muss nicht Mama oder Papa sein. Großeltern oder die Familie von Spielkameraden sowie andere Verwandte kommen ebenfalls infrage. Es bietet sich an, gemeinsam mit dem Kind die Woche vorauszuplanen. An welchem Wochentag verbringt das Kind bei wem Zeit? Dann weiß es genau: Ich bin nicht alleine, wenn meine Eltern arbeiten.